
Keine Sorge, das hier wird kein quälend langweiliger Jahresrückblick gefolgt von einer Reihe Ankündigungen guter Vorsätze für das kommende (mittlerweile „aktuelle“) Jahr – davon haben Sie in den vergangenen Tagen mit Sicherheit schon genug nicht gelesen. Auch wenn ich zum Jahreswechsel die vergangenen Wochen und Monate zugegebenermaßen mit einer gewissen Freude Revue passieren lassen konnte, war es THE ELEPHANT ROOM doch in relativ kurzer Zeit möglich, eine kleine aber feine und in Teilen auch unerwartet aktive Community um sich herum versammeln zu können. Knapp 200 Follower und über 100 Newsletter Abonnenten sind zwar verglichen mit den Big Players hier auf LinkedIn vielleicht nicht viel, aber die (noch) fehlende Wo*man Power machen wir einstweilen mit unserem Engagement locker wett – ein herzliches Dankeschön auch nochmals an dieser Stelle für Ihren Einsatz.

Apropos Engagement: Am 8. Dezember fand der erste von THE ELEPHANT ROOM initiierte HR-Frühschoppen statt. Eine Hand voll interessierter und engagierter HR-Spezialisten aus der Schweiz und Deutschland (Österreich, was war da los?) traf sich zu einem virtuellen Get together, um Erfahrungen zum Thema „seelische Gesundheit am Arbeitsplatz“ auszutauschen, sich gegenseitig zu inspirieren und miteinander zu netzwerken. Ein bisschen fühlte ich mich dabei ins Jahr 1989 zurückversetzt. Damals führte ein gewisser Dr. Motte eine Handvoll (manche sprechen von 80, andere von 150) Techno Jünger unter dem Motto Friede, Freude, Eierkuchen über den Kurfürstendamm in Berlin – 10 Jahre später tanzten dann anderthalb Millionen Raver vor der Siegessäule. Ich weiß, beim Frühschoppen waren keine 80 geschweige denn 150 Teilnehmer und die 10. Ausgabe wird vermutlich auch nicht von anderthalb Millionen HR-Spezialisten geflutet, aber dafür bleibt er hoffentlich über mehr Veranstaltungen relevant, als die Love Parade dies tat.
Das Feedback der Teilnehmer war jedenfalls durchwegs positiv, alle wünschen sich eine nächste Ausgabe. Und diejenigen, die kurzfristig doch noch absagen mussten und den HR-Frühschoppen so knapp verpasst haben, hofften auf eine zweite Chance. Beide kann ich heute beruhigen – der 2. Internationale HR-Frühschoppen steht schon in den Startlöchern, Anfang Februar ist es dann soweit. Das Format bleibt soweit bestehen, nur aus den ursprünglichen 60 werden 90 Minuten, damit auch jede*r ausführlich zu Wort kommt. Auch dem Schwerpunktthema bleiben wir treu, denn zur seelischen Gesundheit am Arbeitsplatz ist längst noch nicht alles gesagt. Und noch weniger getan. Und wenn THE ELEPHANT ROOM einen kleinen Beitrag dazu leisten kann, dass sich die Situation für die Betroffenen in psychischer Schieflage – ob privat oder am Arbeitsplatz – auch nur ein wenig verbessert, würde ich mir in der Tat ein Loch in den Bauch freuen.

Ein wichtiger Schritt auf dem Weg in eine bessere Welt ist dabei die Entstigmatisierung von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Ob Depressionen, Angst- oder Zwangszustände, PTSB, Burnout oder wie auch immer die Diagnose lautet – niemand sollte sich dafür schämen oder Sorge davor haben, als Folge eines offenen Umgangs mit der Krankheit von Kollegen, Freunden oder Fremden belächelt oder auf irgendeine Art benachteiligt zu werden.
Sie merken, das Thema liegt mir sehr am Herzen. Darum freue ich mich auch umso mehr Teil der aktuellen Kampagne Gesicht zeigen und Mut machen: Ein Wir ist stärker als ein Ich des Mutmachleute e.V. zu sein, die am 14. Januar in Starnberg mit einer Ausstellung den Startpunkt zur deutschlandweiten Tour feiert. Mehr zum Thema #Mutmachleuteontour erfahren Sie hier. Und weil es für viele Menschen gerade im beruflichen Umfeld so schwierig ist, offen über Ihre psychischen Probleme zu sprechen, freue ich mich außerdem, an dieser Stelle eine*n Vertreter*in des Mutmachleute e.V. als Gastsprecher*in für den 2. Internationalen HR-Frühschoppen ankündigen zu dürfen. Wer genau das sein wird und an welchem Datum der HR-Frühschoppen stattfinden wird, verrate ich noch im Laufe dieser Woche – stay tuned.
